Einleitung
Ein Blackout trifft eine moderne Gesellschaft härter und schneller, als viele glauben.
Innerhalb weniger Minuten stehen Kommunikation, Versorgung, Wärme und Sicherheit auf der Kippe. Genau deshalb brauchst du einen realistischen, praxistauglichen Plan – keinen theoretischen Ratgeber, sondern klare Schritte, die im Ernstfall sofort funktionieren.
In diesem Leitfaden findest du die 12 Punkte, die dich und deine Familie wirklich über einen längeren Stromausfall bringen.

#1 Kommunikation - Notfallradio, Handy und Funkgeräte
Wenn plötzlich der Strom weg ist, ist der nächste Schritt, herauszufinden wie groß die betroffene Region ist und was die Ursache ist.
Ist der Schaltkasten in Ordnung und auch bei den Nachbarn und in sichtbarer Ferne kein Strom mehr, handelt es sich um einen größeren Ausfall.
Aber ohne genauere Informationen weißt du nicht, was los ist.
Damit du die Situation einschätzen und schlussendlich richtig handeln kannst, benötigst du Informationen.
Daher ist das Erste, was du machen solltest dein Notfallradio einzuschalten und einen funktionierenden Sender suchen, um an mehr Informationen zu kommen.
Ein gutes Notfallradio ist robust, kann mit Kurbel und Solar geladen werden und mobil und batteriebetrieben. Eine Powerbankfunktion, um im Notfall das Handy zu laden ist ein Plus.
Versuche auch deine Bekannten über dein Mobiltelefon zu kontaktieren, falls das Netz verfügbar ist. Da du nicht der Einzige bist, der das macht und dadurch das Netz stark überlastet ist, nutze statt Anrufe, SMS und Whatsapp Chats (Familiengruppen).
Diese Kurznachrichten kommen einfacher durch.
Check das Mobiltelefon regelmäßig, schalte es dann aber wieder aus, um möglichst viel Akku zu sparen.
Wenn ihr CB – oder Amateurfunkgeräte habt, so nutzt auch diese um an weitere Informationen zu kommen. Denkt daran. In einem Notfall dürft ihr auch ohne Lizenz senden.
Die Geräte sollten im Vorfeld mit den entsprechenden CALL - Bändern und Repeatern in eurer Nähe vorprogrammiert sein, sodass ihr nur noch durchschalten müsst.
Wer das noch nicht gemacht hat. Hier findet ihr Repeater für euer Amateurfunkgerät:
- Repeaterkarte Österreich (ÖVSV)
- Repeatermap Deutschland und Europa
Tipp: Lagert eure Funkgeräte am besten unterirdisch (Keller) in einem EMP sicheren Behälter. Dafür eignen sich etwa Metallkoffer oder auch Faraday – Taschen. Dann sind eure Kommunikationsgerät auch bei einem Stromausfall durch einen EMP geschützt.
Sollte es sich um ein größeres Ereignis handeln, versammelt die ganze Familie an einem sicheren Treffpunkt. Das ist meist zu Hause. Dort habt ihr schließlich auch den Großteil eurer Vorräte und Ausrüstung.

#2 Auf Notstrom umstellen
Der nächste Schritt ist die Umstellung auf den Notstrombetrieb.
Als erstes alle Großverbraucher ausstecken oder ausschalten. Besonders wichtig ist, dass ihr sicherstellt, dass keine Geräte mit Brandgefahr mehr am Netz hängen.
Denkt an E-Herd, Backofen, Mikrowelle, Bügeleisen, Fön.
Diese können euer Haus in Brand setzen, wenn sie unbeaufsichtigt sind und auf einmal der Strom wieder da ist.
Wenn ihr eine PV- Anlage habt, stellt diese auf Inselbetrieb um schaltet weitere Verbraucher am Zählerkasten aus, damit ihr nur mehr die Wichtigsten betreibt.
Nutzt auch mobile PV Powerstations und stellt die Module tagsüber Richtung Süden auf. Falls es euch möglich ist so, dass sie zwar in der Sonne sind, aber möglichst wenig gesehen werden.
Es gibt auch Powerbanks mit integrierten PV Modulen. Nutzt auch diese um tagsüber möglichst viel Strom zu sammeln.
Sorgt im Vorfeld dafür, dass ihr auch genügend Batterien auf Lager habt. Besonders wichtig sind die Batterien für das Notfallradio und die Taschenlampen.
Wer ein Notstromaggregat hat kann auch diese jetzt aufbauen. Denkt nur daran, dieses Draußen aufzubauen. Durch das Verbrennen von Diesel entsteht viel Kohlenmonoxid. Dieses ist in geschlossenen Räumen absolut tödlich.

#3 Licht
Durch den fehlenden Strom, fällt natürlich auch das Licht aus.
Zumindest jeder Erwachsene sollte ab jetzt eine Taschenlampe bei sich tragen.
Das Mobiltelefon ist kein Ersatz für die Taschenlampe. Den Akku im Handy solltet ihr ausschließlich für die Kommunikation nutzen.
Denkt auch daran einige Kopflampen zu bevorraten. Sehr praktisch wenn ihr beide Hände benötigt - zum Beispiel beim Tragen von Vorräten und Personen.
In den wichtigsten Räume - meist Wohnzimmer und Küche - solltet ihr fixe Beleuchtung aufstellen.
Wenn ihr dafür Kerzen verwendet, dann bitte beachten:
- Diese nicht unbeaufsichtigt lassen
- Sicher aufzustellen.
- Weg von Brennbaren (Vorhänge!)
- Löschmittel wie Feuerlöscher, Eimer mit Wasser und Löschdecken bereithalten
- Nutzt Laternen für Kerzen und Teelichter. Die bieten einen zusätzlichen Schutz vor der Flamme.
Es gilt unbedingt einen Brand zu vermeiden. In einem Blackout müsst ihr damit rechnen, dass die Feuerwehr nicht rechtzeitig (oder gar nicht) kommt.
Im Handling etwas einfach sind LED Laternen. Denkt auch hier dran für einen längeren Zeitraum genügend funktionierende Batterien bereitzuhalten.

#4 Essen und Kochen
Der Mensch überlebt nur 3 Wochen ohne Nahrung.
Das sagt uns die 3er Regel im Survival - Bereich.
Aber schon nach den ersten Tagen ohne Nahrung, lässt unsere geistige und körperliche Leistungsfähigkeit massiv nach und der Körper geht in den Notbetrieb.
Das Beschaffen von Lebensmittel in einer Krise ist extrem schwierig. Supermärkte sind bei Blackouts innerhalb von wenigen Stunden leergeplündert und müssen schließen. Das zeigt uns auch wieder der letzte Blackout in Spanien und Portugal im Sommer 2025.
Deshalb ist es unerlässlich, genügend Vorräte für einen längeren Systemausfall auf Lager zu haben.
Der Lebensmittelvorrat
Gekühlte und Gefrorene Produkte tauen bei nicht funktionierenden Kühlschränken und Gefriertruhen schnell auf. Esst diese Lebensmittel daher zuerst und haltet die Geräte so lange wie möglich verschlossen.
Nach ein paar Tagen sind diese Vorräte entweder aufgebraucht oder schlecht geworden, daher sind Langzeitlebensmittel ein beliebtes Mittel.
Die Klassiker sind Reis, Nudeln, Mehl und Konservenprodukte.
Fertiggerichte in Dosenform sind ein großes Plus. Diese sind bereits vorgekocht und müssen nicht unbedingt gekocht werden. Ihr könnt sie also im Notfall kalt servieren.
Für Haltbarkeiten jenseits der 10 Jahresmarke gibt es noch die sehr schmackhaften gefriergetrockneten Gerichte von Trek n Eat und kaloriendichte Weizenriegel von zum Beispiel “BP-ER”. Hier ein Vergleich.
Kochen – Die Notküche
Bei fehlenden Strom funktionieren auch die Elektrogeräte in der Küche nicht mehr. Wir benötigen also eine Alternative.
Am besten dafür eignet sich ein fix verbauter Küchenofen. Aber diese sind teuer, benötigen einen Kamin und eine aufwendige Installation und brauchen viel Platz in der Küche und einen Lagerplatz für das Holz.
Für die meisten von uns wird daher die realistischere Lösung ein gasbetriebener Campingkocher sein.
Die sind mobil und sehr günstig ( ~25€ ). Ihr müsst nur darauf achten genügend Gas auf Lager zu haben und dieses ordnungsgemäß zu lagern. Das Gas muss in die Erde entweichen können. Eine Lagerung im Keller ist nicht erlaubt und gefährlich.
Für das Geschirr könnt ihr euer gewohntes Nutzen. Der Geschirrspüler wird aber nicht mehr funktionieren. Deshalb müsst ihr euer Geschirr per Hand abwaschen. Sorgt für genügend Spülmittel.
Um Wasser zu sparen, könnt ihr auch Pappteller und Einwegbesteck verwenden und euch das Geschirrwaschen sparen.
Mehr zum Thema im Beitrag “Ernährung im Blackout – was du wirklich brauchst”

#5 Wasser
Beim Wasser sind es nur 3 Tage die wir ohne überleben und wir benötigen sehr viel davon.
Der aktuelle Wasserverbrauch pro Person und Tag liegt im Schnitt bei etwa 130 Liter.
Für die Krisenvorsorge solltest du mit 7,5 Liter pro Person und Tag planen.
Das macht für einen 1 Monats-Vorrat für eine fünfköpfige Familie = 1.125 Liter Wasser.
Neben den klassischen 1,5 Liter PET Flaschen, wirst du bei so großen Mengen auch Kanister und auch Wassertanks im Einsatz haben.
Bei einem Blackout kannst du meist damit rechnen, die nächsten 48 Stunden noch Wasser zu bekommen.
Die Trinkwasserspeicher haben in etwa Vorräte für 48 Stunden und die Pumpenanlagen sind für 48 Stunden mit Notstromaggregaten ausgestattet.
Nutze diese Zeit um so viel Wasser wie möglich aus den Leitungen zu sammeln. Fülle sämtliche leeren Wasserkanister oder gar Faltkanister und Wasserblasen.
Auch Kochtöpfe eignen sich super zum Wasser sammeln.
Fülle die Badewanne mit Wasser. Im Blackout wirst du ohnehin keine Vollbäder nehmen und auch wenn die Badewanne nicht steril ist, kannst du das Wasser als Brauchwasser nutzen.
Meide aber schon jetzt die Toilettenspülung und nutze stattdessen eine Nottoilette (siehe weiter unten) um das Wassernetzwerk zu schonen.
Stehendes Wasser begünstigt die Bakterienbildung. Innerhalb weniger Tage kann das gesammelte Wasser schädlich werden.
Deshalb solltest du unbedingt Möglichkeiten zur Aufbereitung haben. Wasser abkochen, wie wir es heute bei Leitungsproblemen haben, benötigt zu viel Energie, die wir im Blackout einfach nicht haben.
Leg dir stattdessen einen ordentlichen Wasserfilter zu. Für den Heimbetrieb eignen sich Schwerkraftsysteme wie der British Berkefeld oder als Lösung für den Hybriden Einsatz der Katadyn Combi sehr gut.
Geht dir das Wasser mal aus, kannst du im Notfall auch das Wasser aus dem Warmwasserspeicher nutzen. Der hat üblicherweise unten einen Auslaufhahn und gibt dir damit – je nach Größe - mehrere hundert Liter Wasser.
Auch hier solltest du das Wasser zur Sicherheit filtern.

#6 Hygiene
Trotz Wasserknappheit ist es weiterhin immens wichtig auf Hygiene zu achten.
Besonders bei längeren Systemausfällen, kann mangelnde Hygiene gefährliche Krankheiten verursachen und verbreiten.
In einem Blackout herrscht in den Krankenhäusern – wenn überhaupt – nur Notbetrieb. Eine flächendeckende medizinische Versorgung wie wir sie heute kennen, existiert dann nicht mehr.
Solche Krankheiten können dann fatal enden.
Damit uns das nicht passiert achtet darauf für die persönliche Hygiene genügend von den folgenden Dingen im Vorrat zu haben:
- Seife
- Desinfektionsmittel
- Shampoo
- Zahnbürste (nicht-elektrisch)
- Zahnpasta
- Waschmittel (Schmierseife) zum gelegentlichen Wäschewaschen (evtl. auch Waschbrett)

#7 Nottoilette und Abfall
Da bei einem großflächigen Stromausfall das Wasser eine wichtige Ressource ist und in vielen Gebieten nach 48 Stunden komplett ausfällt, verwende statt der sehr wasserintensiven Toilettenspülung, eine Nottoilette.
Im Wesentlichen besteht eine Nottoilette aus einer Box in der man einen Müllsack einklemmt mit Deckel und Sitzfläche. Die sind mit unter 40€ je nach Modell mittlerweile auch ziemlich günstig.
Wenn du keine hast, kannst du auch einfach einen Eimer nehmen.
Platzier deine Nottoilette am besten direkt dort wo eure “normale” Toilette steht und schreib einen Hinweis für die normalen Toiletten (“Außer Betrieb”!). Damit du sie nicht einmal aus Gewohnheit trotzdem benutzt und die Spülung nicht mehr funktioniert.
Leg dir auchauch für den normale Abfall, genügend dicke “Heavy-Duty” Müllsäcke zu. Damit du auch weiterhin euren Abfall sauber entsorgen könnt.
Das ist wichtig, weil auch durch den falschen Umgang mit Abfall, Krankheiten übertragen werden können.
Du brauchst also folgendes:
- Nottoilette oder sauberer, belastbarer Eimer
- Müllsäcke für Fekalienentsorgung
- Toilettenpapier oder Feuchttücher um reinigen
- Große “Heavy-Duty” Müllsäcke für den restlichen Abfall

#8 Wärme
Besonders wichtig bei einem Blackout in den kalten Jahreszeiten ist Wärme ein überlebenswichtiges Thema.
Folgendes solltest du dabei unbedingt berücksichtigen
Notheizung
Fällt der Strom weg, funktioniert auch die Heizung nicht mehr.
Aber nicht nur elektrische Heizungen wie Wärmepumpen.
Nein, selbst Ölheizungen und Gasthermen benötigen für die Steuerung und Verteilung der Wärme (Pumpen) Strom.
Um im Winter trotzdem für Wärme zu sorgen, benötigst du eine stromlose Alternative.
Die beste – aber auch teuerste Möglichkeit - ist ein Holzofen oder ein Kamin.
Mitteleuropa ist sehr reich an Wäldern und dadurch wirst du immer eine Möglichkeit haben an Holz zu kommen.
Ansonsten eignen sich auch mobile Gasheizer ganz gut. Die sind preislich viel günstiger, aber Gas an sich ist komplexer in der Lagerung. Das Propan darf nicht in der Nähe von Kellerschächten oder gar im Keller gelagert werden. Direkte Sonnenstrahlung muss auch vermieden meiden und bei hoher Feuchtigkeit rosten sie. Mehr zur richtigen Lagerung von Gas hier.
Egal ob Gas oder Holz – mit einer alternativen Heizung – beheizt du im Blackout hauptsächlich deinen Aufenthaltsraum. (Wohnzimmer)
Die anderen Räume werden Großteils kalt bleiben. Achte nur darauf, dass in Räumen mit Wasserleitungen die Temperatur konstant über null Grad bleibt, damit dir die Leitungen nicht platzen und du das nächste Problem bekommst.
Dafür entweder die Leitungen ordentlich isolieren, oder immer mal wieder kurz mobile Heizgeräte in den Räumen aufstellen.
Die richtige Kleidung
In einer kalten Wohnung solltest du darauf achten möglichst wenig Wärme vom Körper zu verlieren.
Sorge dafür, dass du genügend dicke Wollsocken und auch Hausschuhe, sowie Hauben (Mützen) im Haushalt hast und diese auch angezogen werden.
Gerade über den Kopf, oder bei kaltem Fußboden über die Füße verlierst du sehr viel Wärme.
Der Rest der Kleidung sollte natürlich auch den Temperaturen entsprechend sein. Prüfe ob du auch für alle im Haushalt ausreichend dicke Pullover, lange Unterwäsche und Dicke Jacken hast.
Schlafen bei Kälte
Prinzipiell können Schlafzimmer auch kalt bleiben und müssen nicht Notbeheizt werden.
Natürlich solltet ihr aber auch beim Schlafen nicht frieren. Normalerweise ist es ausreichend, wenn ihr für den Notfall für jede Person eine zusätzliche warme Decke auf Lager habt.
Solltet das nicht reichen, könnt ihr euch auch in eurem beheizten Raum ein Matratzenlager aufbauen und direkt nebeneinander schlafen.

#9 Sicherheit
In einer Krise drehen die Leute nach kürzester Zeit völlig durch. Die Gewaltbereitschaft steigt schon nach Stunden massiv an.
Vorfälle wie die geplünderten Supermärkte beim Blackout im Sommer 2025 in Spanien / Portugal und die Klopapier- Schlägereien zu Corona erinnern uns leider immer wieder daran.
Die traurige Wahrheit ist: Der Großteil der Bevölkerung ist überhaupt nicht vorbereitet. Menschenmengen solltest du meiden so gut es geht.
Sprich mit anderen Menschen außerhalb der eigenen Gruppe nicht darüber, dass du Vorräte hast. Unvorbereitete Menschen werden verzweifelt nach Möglichkeiten suchen an Vorräte zu kommen.
Berücksichtige das auch bei der Kommunikation per Funk. Diese ist nicht privat und du solltest damit rechnen, dass jemand mithört.
Im Haus gilt, so wenig wie möglich von außen erkennbar sein, dass man Vorräte hat.
Jalousien und Fenster möglichst geschlossen halten, damit keiner reinschauen kann.
Verschließe alle Eingänge. Such dir einen gut überwachbaren Haupteingang aus, den du und deine Familie für den Zutritt zum Haus verwendet. Alle Nebeneingänge verbarrikadierst du am besten. (Zusperren und schwere Möbel davorstellen)
Am Haupteingang kannst du eine Glocke oder ähnliches anbringen, um beim Öffnen akustisch vorgewarnt zu werden.
Bei längeren Blackouts sollte jemand auch nachts Wache halten.
Halte ständig Mittel zur Selbstverteidigung bereit, damit du diese im Ernstfall nutzen kannst.
Wenn du legal Schusswaffen besitzen darfst, solltest du das unbedingt nutzen und dir welche zulegen.
Wenn nicht, dann deck dich mit genügend Alternativen (Armbrust, Pfefferspray, Baseballschläger, …) ein.
Egal was du dir zulegst über und lerne den sicheren Umgang mit deinen Geräten, damit du sie im Ernstfall effektiv einsetzt und dich nicht selbst damit verletzt!

#10 Medizinische Versorgung
In einem Blackout fällt die medizinische Versorgung de facto aus.
Zwar sind Krankenhäuser mit Notstromaggregaten versorgt, jedoch reicht der Dieselvorrat in der Regel nur 2 – 3 Tage.
Auch hier bist du also wieder auf dich gestellt.
Wenn du überlebenswichtige Medikamente oder Medizinische Geräte hast, leg dir ausreichend davon zu und sorge für Notlösungen. Zum Beispiel: eine Notfallkühlung für Insulin oder Notstrom für Beatmungsgeräte.
Für Krankheiten und kleinere Wehwehchen solltest du eine gut ausgestattete Hausapotheke haben.
Die Shop-Apotheke hat dafür einen guten Ratgeber gemacht.
Für Verletzungen benötigst du außerdem ausreichend Bandagen, Verbände und Pflaster.
Leg dir am besten einen großen Verbandskoffer „DIN 13169“ zu. Dann hast du ein großes Sortiment davon.
Dazu noch einen großen Kanister Desinfektionsmittel.
Bei einem großflächigen Stromausfall, müsst ihr auch mit wesentlich längeren Wartezeiten für Krankenwägen rechnen.
Um dir etwas mehr Zeit zu kaufen, solltest du auch mit Notfallmedizin ausgestattet sein.
Für die schnelle Selbsthilfe bei schweren Verletzungen gibt es dafür fertige Sets. Sogenannte IFAKs (Individual First Aid Kits). Achte beim Kauf auf hochwertige Komponenten – ja das kann ins Geld gehen, aber im Notfall muss das Zeugs auch funktionieren.
Folgendes sollte unbedingt dabei sein:
- Tourniquet zur Blutstillung an Armen und Beinen. (Cat 7 oder SOF TT Wide)
- QuikClot Z-Folded Gauze zur Blutstillung
- Trauma – Bandagen zur Wundversorgung
- Doppelpackung Chest Seals für Verletzungen im Brustbereich
- Eine gute Rettungsschere
- Beatmungsfolie
- Rettungsdecke
- Nitril Handschuhe
- Klebeband

#11 Brandschutz und der Umgang mit Feuer
Viele stellen bei einem Blackout auf alternative Koch-, Heiz – und Lichtquellen um.
Aber unsere moderne Gesellschaft ist den Umgang mit Kerzen, Holzöfen, Gaskocher und Gasheizungen nicht mehr gewohnt.
Duch den falschen Umgang mit diesen kommt es in solchen Situationen immer wieder zu Bränden.
Fatal: Bei einem großflächigen Stromausfall, funktioniert der Feuerwehr – und Rettungsdienst – wenn überhautp - nur sehr eingeschränkt.
Daher ist es wichtig, dass du beim Umgang mit Feuer ein paar Regeln berücksichtigst.
Sofort Elektrogeräte vom Netz nehmen!
Umgehend nach einem Stromausfall, solltest du sämtliche Geräte, die einen Brand auslösen könnten, ausschalten und vom Netz nehmen.
Prüfe ob folgende Geräte eingeschaltet / eingesteckt sind und trenne sie vom Netz:
- Fön / Bügeleisen
- Bügeleisen
- Herd
- Backofen
- Mikrowelle
Kommt der Strom auf einmal wieder und es fällt dir nicht sofort auf, könnten diese Geräte einen Brand auslösen.
Achtung vor Kohlenmonoxid!
Eine der gefährlichsten Gase beim Verbrennungsvorgang ist Kohlenmonoxid (CO). Dieses ist geruchs- und geschmacklos und kann innerhalb kürzester Zeit zum Erstickungstod (Kohlenmonoxidvergiftung) führen, ohne dass du es rechtzeitig merkst.
Um das zu verhindern gilt:
- Notstromaggregate nur draußen aufstellen.
- Das Auto niemals in einer geschlossenen Garage als Wärmequelle nutzen. (Auch nicht Standheizung)
- Niemals Griller oder Smoker drinnen verwenden.
Weniger kritisch sind Feuerquellen, sind Kerzen und Propan Geräte (Gasheizer, Gaskocher), weil diese “sauberer” verbrennen und dadurch weniger Kohlenmonoxid ausstoßen.
Oder natürlich Holzöfen oder Kamine, bei denen ein Großteil der Gase durch den Rauchfang entweicht.
Trotzdem solltest du auch dort vorsichtig sein.
Am besten legst du dir einen CO-Melder zu und kippst ein Fenster, dann bist du auf der sicheren Seite.
Der CO-Melder piepst, bevor der Kohlenmonoxid-Gehalt im Raum gefährlich wird und das gekippte Fenster sorgt für einen Sauerstoffaustausch.
Halte Löschmittel bereit!
Stelle in der Nähe deiner Feuerquellen griffbereit genügend Löschmittel bereit:
- Feuerlöscher
- Löschdecke
- Eimer Wasser
Du und eine Familie sollten auch wissen wie man damit umgeht.
Am besten übt ihr mal mit einem Feuerlöscher bei dem das Mittel ohnehin getauscht werden muss, oder ihr nehmt einen billigen Feuerlöscher um 10-20€ aus dem Baumarkt.
Achtung: Bei heißem Fett oder Öl in der Küche niemals Wasser zum Löschen nehmen! Dadurch entsteht eine Fettexplosion! Lebensgefahr!
Nimm stattdessen für Fett und Öl eine Löschdecke - oder besser noch einen Feuerlöscher mit Brandschutzklasse F.
Offenes Feuer beaufsichtigen!
Offenes Feuer sollte unter ständiger Aufsicht eines Erwachsenen stehen.
Wenn du Kerzen und Teelichter als Lichtquelle nutzt, verwende sie immer in Laternen. Das bietet dir zusätzlichen Brandschutz.

#12 Vorbereitung für eine mögliche Flucht
Die Flucht ist immer die letzte Option die du berücksichtigen solltest. Dennoch ist das manchmal unausweichlich. Etwa bei einem Krieg, einer Naturkatastrophe oder einem nuklearen Vorfall.
Für den Fall solltest du dein Flucht-Equipment bereithalten.
Das bedeutet:
- Fluchtrucksäcke rausholen, checken und bereithalten.
- Packliste fürs Auto bereithalten.
- Kopien wichtiger Dokumente ins Auto laden (Geburtsurkunde, Hochzeitsurkunde, Meldezettel, Urkunden, Zeugnisse, Reisepässe, …)
- Bargeld ins Auto bringen. (Eventuell auch Gold- und Silbermünzen)
- Fahrzeug Flüssigkeiten prüfen und gegeben falls nachfüllen. (Aus Kraftstoffkanister aus euren Vorräten. Tankstellen sind bereits ausgefallen)

Kurzes Fazit
Ein Blackout ist kein theoretisches Szenario – er zeigt gnadenlos, wie abhängig wir vom Stromnetz und funktionierender Infrastruktur sind. Wer ohne Vorbereitung in so eine Lage schlittert, verliert innerhalb von Stunden die Kontrolle über Kommunikation, Wasser, Wärme, Sicherheit und Versorgung.
Mit einem klaren Plan, den richtigen Vorräten und funktionierender Ausrüstung lässt sich diese Abhängigkeit massiv reduzieren. Du musst kein Survival-Profi sein – aber du brauchst Struktur, Grundwissen und das Equipment, das wirklich zählt.
Wenn du die zwölf Punkte dieses Leitfadens umsetzt, hast du das Wichtigste abgedeckt: Du bleibst informiert, warm, versorgt, handlungsfähig und sicher. Genau darum geht es in der Krisenvorsorge – nicht um Panik, sondern um Kontrolle in einer Situation, in der die meisten sie längst verloren haben.