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Ernährung im Blackout – was du wirklich brauchst

16.11.2025

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Einleitung - Warum Ernährung im Blackout so wichtig ist

Wachsende Stromnetze und der Umstieg von Kernenergie auf Photovoltaik und Windräder machen unser Stromnetz anfälliger für Ausfälle.

Dazu kommt die Gefahr von elektromagnetischen Impulsen – EMPs - die große Teile unserer Stromversorgung mittelfristig ausschalten können.

Gerade im Bereich Lebensmittel trifft uns ein Systemausfall besonders stark.

Versorgungsketten, Supermärkte, Kühlketten und auch unsere Küchen sind heutzutage stark von einer stätigen Stromversorgung abhängig.

Auch im privaten Umfeld verlassen wir uns zu häufig auf eine stetige Versorgung durch lokale Supermärkte. In einem echten Blackout sind diese Märkte aber binnen Stunden komplett ausgeräumt – das zeigt der Blackout in Spanien und Portugal Ende April 2025.

In den nachfolgenden Kapiteln zeige ich dir:

  • Für welche Zeiträume du Lebensmittel bevorraten solltest und warum
  • Auf was du bei der Auswahl der Lebensmittel achten solltest
  • Welche Produkte sich gut dafür eignen
  • Und was häufig bei der Krisenvorsorge für den Blackout vergessen wird.


Wie lange dauert ein Blackout?

Die österreichische E-Control gibt in ihrer jährlichen Ausfall- und Störungsstatistik vom Jahr 2024 eine durchschnittliche Dauer einer Versorgungsunterbrechnung von fast 2 Stunden pro Ausfall an.

Das ist aber nur der Durchschnittswert.

Aus dem Bericht geht außerdem hervor, dass ungeplante Ausfälle – besonders auf Ausnahmesituationen bezogen (Naturkatastrophen, Wetterextreme) länger dauern als im Vorfeld geplante Ausfälle. Für das Jahr 2024 schreibt die E-Control von großflächigen Ausfällen in den Krisengebieten von „mehreren Stunden“.

Ich habe mir auch noch angesehen wie die Extremfälle aussehen. Die deutsche Bundesnetzagentur hat hierzu glücklicherweise eine Detailaufstellung veröffentlicht.

Die längsten jährlichen Stromausfälle sind demnach:

  • Ungeplante Stromausfälle
  • Im Bereich von 3,5 bis 14 Tagen – darüber nur noch Ausreiser.
  • Betreffen meist nur 10 oder weniger Haushalte

Auch beim „normal“ funktionierenden Stromnetz gibt es also immer wieder Situationen wo Menschen mehrere Tage ohne Strom dastehen.

Wie siehts aus mit großflächigeren, Länderübergreifenden Blackouts aus?

Anhand der Liste historischer Stromausfälle auf Wikipedia, kann ich feststellen, dass diese gerade in den letzten Jahren stark zunehmen.

Glücklicherweise beliefen sich die letzten Blackouts bisher auf Ausfälle von mehreren Stunden und nicht länger – aber auch das richtete richtig viel Schaden an, wie aus dem Blackout in Spanien und Portugal im April 2025 hervorgeht.

Potentielle Ausfälle durch elektromagnetische Impulse – EMPs sind ein weiteres Risiko. Diese können militärisch ausgelöst werden, oder durch Sonneneruption auch natürlich vorkommen.

Solche EMPs sind besonders kritisch, weil sie ein Stromnetzt nicht nur überlasten, sondern auch Komponenten wie Transformatoren beschädigen oder zerstören können.

Solche großflächigen Schäden können zu Ausfällen von mehreren Wochen – bis Monate führen. (Nachzulesen hier)

Ein Lebensmittelvorrat von einem Jahr wäre natürlich auch hier wieder super.

Anhand der obigen Daten solltet ihr aber auch mit einem Vorrat von in etwa 3 Monaten fast alle Fälle abdecken können. Konzentriert euch daher erstmal auf die ersten 3 Monate.

 

Grundprinzipien bei der Ernährung im Blackout

Bei der Ernährung in jeder Krisensituation – auch im Blackout – muss der Fokus in unserer Vorbereitung auf das Überleben gerichtet sein.

Dabei gibt es einige wichtige Grundprinzipien die wir berücksichtigen müssen.


Kaloriendichte Lebensmittel

Lebensmittel und Gerichte mit eine hohen Kaloriendichte sind zu bevorzugen. Geschmack und Vielfalt sollten zwar – sofern möglich – auch berücksichtigt werden, sind aber in einer Krisensituation zweitrangig.

Um deinen Bedarf zu ermitteln nimmst du einfach 2.500 kcal pro Tag und Person im Haushalt * der Anzahl der Tage für die ihr euch vorbereitet.
Bei einer 5-köpfigen Familie kommen wir für 3 Monate auf einen Gesamtbedarf von 1.125.000 kcal.

Um das in Relation zu setzen - das entspricht in etwa 312 kg Reis!

Planst du in deiner Vorbereitung in einer Krise erhöhte körperliche Arbeit zu leisten (Holz hacken, Kurbeln, zu Fuß marschieren, …), ist es zu empfehlen sogar mit 3.300 kcal pro Tag zu rechnen.


Haltbarkeit

Aufgrund des hohen Bedarfs an Notfallnahrung für unsere Krisenvorsorge, ist auch der Faktor Haltbarkeit ein ganz wichtiger.

Ansonsten müssten wir unsere Lebensmittel ständig durchrotieren, sodass wir irgendwann an den Punkt kommen, wo wir uns im Alltag nur mehr nur aus dem Notvorrat ernähren.

So soll das natürlich auch nicht sein.

Beachtet auch, dass in einem Blackout euer Kühlschrank und eure Gefriertruhe nicht funktionieren werden. Bei einem EMP kann euch das sogar treffen, wenn ihr Stromtechnisch komplett autark seid.

Das bedeutet ihr solltet euch auf Lebensmittel konzentrieren, die ohne Kühlschrank und Gefrierschrank lange halten.

Kalt genießbare Mahlzeiten

Im Fall eines Stromausfalls, funktionieren auch unsere modernen Küchen – die hauptsächlich aus Elektrogeräten besteht - nicht mehr.

Deshalb ist es von Vorteil, Mahlzeiten zu bevorraten, die zur Not auch kalt gegessen werden können.


Notkochsysteme

In eurer Planung solltet ihr unbedingt auch alternative Kochmöglichkeiten einplanen. Eine warme Mahlzeit kann in einer Krisensituation die Moral erhöhen und wieder etwas Normalität vermitteln.

Mit einem alternativen Kochsystem, das nicht strombetrieben ist, könnt ihr das bewerkstelligen.

Das können Gaskocher, Notkocher, Griller oder auch ein echter alter Holzofen sein.

Desto mehr verschiedene ihr habt, desto besser. Aber wichtig ist auch, dass ihr damit umgehen könnt. Nutzt die Systeme ab und zu auch im Alltag, damit ihr ein Gefühl dafür bekommt

Für die Kochsystem müsst ihr auch entsprechend genügend Treibstoff verfügbar haben.

Folgende Fragen sollt ihr euch dabei stellen:

  • Habt ihr 3 Monate Treibstoff auf Lager? (Gas, Holz, Kohle)
  • Habt ihr für 3 Monate Zünder? (Streichhölzer, Feuerzeuge, Grillanzünder)
  • Sind diese ordnungsgemäß und sicher (Gas!) gelagert?

Umfrage: Wie kochst du im Blackout?



Verträglichkeit

Ich kann es nicht oft genug sagen, aber testet bitte das was ihr bevorratet.

Besonders in einem Blackout wollt ihr nicht herausfinden, dass ihr oder jemand in eurer Familie das Essen nicht verträgt und dadurch Magenprobleme oder allergische Reaktionen bekommt.

Krankenhäuser und Ärzte haben in einem großflächigen Stromausfall, wenn überhaupt, nur mehr nur Notbetrieb und Medikamente sind rar.

 

Wasser

Was bei der Ernährung im Blackout häufig vergessen wird ist, ist der massive Wasserverbrauch, den wir haben.

Pro Person und Tag solltet ihr für eine Versorgung von mindestens 2,5 Liter Trinkwasser sorgen.

Zum Kochen und zum Waschen benötigt ihr in etwa JEWEILS die gleiche Menge. Damit kommt ihr auf 7,5 Liter pro Person und Tag an gesamten Wasserbedarf.

Für eine 5-köpfige Familie und einem Zeitraum von 3 Monaten kommt ihr auf einen Gesamtbedarf von ca. 3.300 Liter Wasser.

Da wenige von uns die Möglichkeit haben so viel sauberes Wasser ständig zu bevorraten, könnt ihr auch erstmal nur einen Monat, oder gar 14-Tage anpeilen und dafür zusätzlich auf Trinkwasserbeschaffungssystems setzen.

Dafür eignen sich zum Beispiel gut Regenwassersystem wie Regentonnen und Zisternen oder noch besser - Brunnen.

Ganz wichtig – achtet darauf auch stromlose Wasserfiltersysteme, Entkeimungstabletten und co. auf Lager zu haben UND zu wissen wie man damit umgeht, damit ihr das Wasser auf trinkbar machen könnt.

 

Diese Lebensmittel funktionieren wirklich

Da wir jetzt wissen, auf was es bei der Auswahl der Lebensmittel ankommt, hier einige Empfehlungen von mir. Bevor ihr losgeht und die Produkte in Großmengen kauft – testet sie mit eurer Familie auf Geschmack und Verträglichkeit!


Konservendosen

Natürlich darf der Klassiker in der Krisenvorsorge – Konservendosen – hier nicht fehlen.

Konserven sind vergleichsweise günstig und haben eine Haltbarkeit von 3 – 5 Jahren – in manchen Fällen auch Jahre darüber hinaus genießbar.

Für eine maximale Haltbarkeit, achtet beim Einkauf darauf, Dosen ohne Öffnungslaschen – sogenannte Vollkonserven – zu kaufen. Diese haben weniger potentielle Schwachstellen und dadurch ist grundsätzlich von längerer Haltbarkeit auszugehen. Natürlich braucht ihr dann auch einen Dosenöffner.

Ein großer Vorteil bei Fertiggerichten in Konserven ist, dass diese bereits vorgekocht sind. Habt ihr also kein ordentliches Notkochsystem könnt ihr das auch gefahrlos kalt essen.

Konkret empfehle ich einen Mix aus:

  • Fertiggerichten wie Chili con Carne, Rindsgulasch, Ravioli in Tomatensauce
  • Gemüsekonserven als Beilage wie Karotten, Erbsen und Champignons
  • Fruchtkonserven als Dessert oder zum Müsli wie Apfelmus, Ananas, Birnen und Dosenpfirsiche
  • Fleischaufstriche und Dosenfisch für das Frühstück oder die Jause als Eiweißquelle
  • Dosenbrot als Unterlage für die Aufstriche

In meinem Beitrag „Wie lange halten Konserven wirklich“ behandle ich das Thema Konserven und deren Haltbarkeit genauer.

 

Trockenvorräte

Das Nächste was nicht in vorbereiteten Haushalten fehlen darf sind Trockenvorräte wie Reis, Nudeln, Bohnen, Mehl und Haferflocken.

Die Produkte werden typischerweise mit bis zu 2 Jahren Mindesthaltbarkeit vom Hersteller angegeben.

Ihr könnt aber viel längere Haltbarkeiten aus diesen Produkten herausbekommen, wenn ihr sie richtig lagert.

Um eine maximale Haltbarkeit rauszubekommen, könnt ihr die Trockenvorräte in Aluminiumverbundbeutel umfüllen, einen Sauerstoffabsorber hineingeben und den Beutel – zum Beispiel mit einem Bügeleisen – einschweißen.

Der Sauerstoffabsorber saugt dann in den nächsten 24 Stunden den gesamten Sauerstoff auf und eurer Lebensmittel sind dadurch komplett Luft – und Lichtdicht verschlossen. Anschließend könnt ihr die Beutel noch in lebensmittelechten Eimern mit Deckeln verschließen.

Mit der Methode bekommt ihr Haltbarkeiten bei fettarmen, Trockenlebensmittel von bis zu 25 Jahre und mehr raus.

Für Mehl geht das maximal bis etwa 5 Jahre – ihr könnt aber – wenn ihr euch auch einen Getreidemühle zulegt, stattdessen direkt das Getreide konservieren. Dann kommt ihr hier auch wieder auf bis zu 25 Jahre Haltbarkeit.


Langzeitnahrung und Notrationen

Neben den Haushaltsklassikern gibt es auch noch speziell für die Krisenvorsorge oder für das Militär entwickelte Produkte mit sehr langen Haltbarkeiten.

Militärrationen wie die deutschen BPAs oder die amerikanischen MREs sind fertige Menüs, die direkt gegessen werden können. Je nach Produkt können auch kleine Einweg-Kochsysteme dabei sein um das Essen warm zu machen. Die Haltbarkeit bewegt sich je nach Produkt bei circa 5 Jahren. Richtig gesund sind die aber nicht – gerade aus dem Militärischen Bereich gibt es einige Berichte von Soldaten die sich über längeren Zeiträumen ausschließlich von MREs ernährt haben und aufgrund des hohen Natriumgehalts der Nahrung Verdauungsprobleme bekommen haben.

Dann gibt es da noch die von Hilfsorganisationen in Katastrophengebieten verwendeten Weizenriegel von BP-ER, NRG-5 oder Seven Oceans. Diese Rationen können kalt gegessen werden und haben eine hohe Energiedichte. Auch Preislich sind sie gegenüber anderen Langzeit-Produkten attraktiv. Seitens Haltbarkeit ist mit mindestens 10 Jahren zu rechnen. Aufgrund des eintönigen Geschmacks und der überschaubaren Nährwerte, sehe ich das als Notnahrung für einen sehr kurzen Zeitraum.

Wer in einer Krise echtes Essen haben möchte, für den sind gefriergetrocknete Fertiggerichte von Beispielsweise Trek n Eat, Conserva und co das Richtige. Die Gerichte können bis zu 25 Jahre und länger halten. Für die Zubereitung benötigt ihr jedoch (heißes) Wasser. Und die Produkte sind wesentlich teurer als Militärrationen und Weizenriegel.
Wenn ihr Zugang zu einem Gefriertrockner habt könnt ihr auch euren eigene Gericht konservieren. Die Geräte sind zwar sehr teuer, aber mittlerweile gibt es Anbieter, bei denen man die Geräte mieten kann.

 

Kochen ohne Strom

Auch wenn ein Großteil eurer Nahrung kalt gegessen werden kann solltet ihr trotzdem kochen können.

Zum einen damit ihr mit warmen Mahlzeiten wieder etwas Normalität vermitteln könnt, aber auch für Heißgetränke wie Kaffee oder warmen Tee im Winter, oder für kranke Personen.

Außerdem könnt ihr dann auch Wasser aufkochen und damit trinkbar machen.

Ihr braucht also eine Kochmöglichkeit, die nicht vom Strom abhängig ist.

Am besten eignet sich dafür ein traditioneller Holzofen und genügend Holz um damit 3 Monate kochen zu können. Neben der Kochmöglichkeit, kann ein Holzofen auch super als alternative Heizmöglichkeit genutzt werden.

Die zweitbeste Möglichkeit sind Gaskocher wie man sie aus dem Camping Bereich kennt. Diese sind sehr günstig, effizient und erreichen schnell hohe Temperaturen. Der Nachteil ist, dass ihr bei der Lagerung der Gasflaschen auf einige Dinge bei der Lagerung achten müsst.

Beispielsweise müssen die Flaschen so gelagert werden, dass austretende Gase in die Erde abweichen können. Der Raum in dem das Gas gelagert wird, darf nicht übermäßig heiß werden. Eine Lagerung im Keller oder im heißen Dachboden könnt ihr also vergessen.
Wenn ihr die Flaschen und Kartuschen draußen lagert, solltet ihr unbedingt einen geeigneten Überbau haben, der die Flaschen vor Rost durch Nässe, sowie vor Ausdehnung durch Hitze schützt.

Ergänzend könnt ihr auch noch mit Holzkohlegrill, Trockenbrennstoff- oder Spirituskocher kochen.

Für was ihr euch auch entscheidet, beachtet:

  • Genügend Treibstoff auf Lager zu haben
  • Genügend Zündmittel (Feuerzeuge, Anzünder, etc..) vorzuhalten
  • Die Sicherheitsbestimmung zu berücksichtigen (Feuerlöscher, Lüften beim Kochen drinnen, CO-Melder, Brandmelder)
  • Zu wissen wie euer Alternativer Kocher funktioniert – testet die Geräte regelmäßig – dann fühlt ihr euch in der Krise mit dem Umgang gleich sicher.


Abfallmanagement im Blackout

Bis jetzt haben wir die Themen Lebensmittel und das Kochen bearbeitet, aber was kommt nach dem Essen?

In einem Stromausfall funktioniert der Geschirrspüler nicht mehr und bei einem großflächigen Ereignis kommt auch die Müllabfuhr nicht mehr.

Ihr solltet daher auch genügend Geschirrspülmittel, Geschirrtücher und Müllsäcke auf Lager haben, damit ihr euren Haushalt sauber und frei von Schädlingen halten könnt.

Auch kann es von Vorteil sein Einwegbesteck und Einwegteller auf Lager zu halten. Diese sind relativ günstig, platzsparend und ihr müsst nicht ständig euer Geschirr abwaschen.

Wie im vorigen Kapitel beschrieben benötigt ihr auch Wasser zum Reinigen und solltet auch hierfür einiges bevorraten.

Typische Fehler beim Blackout Krisenvorrat

Gerade Neuling beim Thema Krisenvorsorge machen häufig fatale Fehler in der Vorsorge.

Hier die wichtigsten Fehler die ihr bei eurem Blackout Krisenvorrat verhindern solltet.

Überforderung und Panik

Erstmal gilt es Ruhe zu bewahren. Noch ist keine Krise, noch habt ihr Zeit. Gerade wenn ihr euch frisch mit dem Thema Krisenvorsorge beschäftigt, kann das viele überfordern.

Mein Tipp: Fängt klein an und arbeitet euch dann Schritt für Schritt weiter.  Eine gute Krisenvorsorge fordert einen gut geplanten und gut bestückten Vorrat. Außerdem müsst ihr euch mit unterschiedlichen Themengebieten beschäftigen, mit denen ihr im Alltag noch nie Kontakt gehabt habt. Das geht nicht über Nacht und braucht einfach seine Zeit und vor allem auch Geld.

Hier in meinem Blog veröffentliche ich regelmäßig Beiträge zum Thema Krisenvorsorge – schau also regelmäßig vorbei oder besser - melde dich bei meinem Newsletter an!

Dann verpasst du nichts.

Lebensmittel die niemand isst

Einige machen sich das Thema auch zu einfach. Einfach auf Google Krisenvorrat eingegeben, einen 30 Tag Vorrat von dem Erstbesten, oder gar vom günstigsten Hersteller gekauft, in die Garage gestellt und Thema erledigt.

So funktionierts natürlich nicht. Gerade die günstigen Hersteller für Langzeitnahrung sehen ihre Produkte mehr als „Notnahrung“. Die Qualität ist häufig minderwertig, Kalorienbedarf pro Tag werden mit Notbedarf (1.700 kcal oder weniger) gerechnet.

Häufig schmeckt das Ganze dann nicht und das Essen wird zur Qual.

Oder noch schlimmer – Es treten Unverträglichkeiten, Allergien oder schlimmeres auf. Genau das kannst du in einer Krise nicht brauchen.

Daher teste unbedingt vorher die Produkte bevor du sie massenhaft auf Lager legst und achte auch Vielfalt.

Zu wenig Trinkwasser

Auch ein klassischer Fehler ist auf eine ordentliche Trinkwasserversorgung zu achten.

In einem Blackout kann es dazu kommen, dass Pumpensysteme nicht mehr funktionieren und ihr auf einmal kein Trinkwasser mehr habt. Bei einem längeren Ausfall können auch Wasseraufbereitungsanlagen ausfallen, daher müsst ihr auch für euer Trinkwasser sorgen.

Rechnet mit 7,5 Liter Wasserbedarf pro Person und Tag. 2,5 Liter zum Trinken, 2,5 Liter zum Kochen und 2,5 Liter zum Waschen, dann seid ihr auf der sicheren Seite.

Nutzt dafür einen Mix aus PET-Flaschen, Wasserkanister und Wassertanks für euren Vorrat.

Einen Vorrat für 3 Monate für mehrere Personen zu lagern wird sehr schwierig, überlegt euch daher auch wie ihr regelmäßig an mehr Wasser kommen könnt.

Super eignen sich dafür Brunnen und Regenwassersysteme, aber auch saubere Bäche und Flüsse in eurer Nähe könnten eine gute Quelle sein.

So oder so, müsst ihr auch das Wasser aufbereiten können.

Nutzt dafür Wasserfilter und Entkeimungstabletten und achtet dabei genügend davon auf Lager zu haben.

Und auch hier gilt wieder – übt den Umgang mit euren Gerätschaften, damit ihr in der Krise damit bereits sattelfest seid.

Nicht mit den Geräten zu üben

Einer der größten Fehler, denn leider noch immer zu viele machen, ist sich Gerätschaften anzuschaffen aber den Umgang damit nie zu üben.

In einer Krisensituation solltet ihr euch mit euren Systemen wohlfühlen und nicht erst dann die Bedienung zu lernen – oder schlimmer noch – festzustellen, dass zum Beispiel der Billigsdorfer - Wasserfilter gar nicht macht was er verspricht oder der Notkocher einen anderen Anschluss hat als eure Kartuschen.

Außerdem ist unsere moderne Gesellschaft den Umgang mit offenem Feuer allgemein nicht mehr gewohnt. Wäre nicht das erste Mal, dass jemand bei einem Stromausfall sein Haus anzündet.

Also ganz wichtig – üben, üben, üben.

Und wenn ihr übt, übt genau so wie ihr das Gerät in der Krise verwenden würdet.

Also wenn ihr in eurer Küche in einer Krise plant bei gekipptem Fenster und eingeschaltetem CO2 – Melder (habt ihr dafür genügend Batterien?) auf Edelstahlpfannen Rindsgulasch zu kochen, dann testet das genau SO. Ihr werdet – wie auch ich – immer wieder feststellen, dass ihr das ein – oder andere nicht berücksichtig habt.


Fazit: Vorbereitung ist kein Luxus, sondern Vernunft

Ein Blackout ist kein theoretisches Szenario mehr – Ausfälle und Störungen nehmen nachweislich zu. Wer sich rechtzeitig vorbereitet, sorgt nicht nur für seine Familie, sondern entlastet im Ernstfall auch das Gesamtsystem.
Die Ernährung spielt dabei eine zentrale Rolle: Ohne Energie keine Kraft, ohne Wasser kein Leben. Mit einem soliden Vorrat an haltbaren Lebensmitteln, sauberem Wasser und einer funktionierenden Kochmöglichkeit kannst du selbst längere Ausfälle sicher überstehen.

Wichtig ist nicht Perfektion, sondern Kontinuität – lieber heute anfangen und Schritt für Schritt aufbauen, als in der Krise ohne Plan dazustehen.
Teste deine Vorräte, übe den Umgang mit Geräten und sorge dafür, dass du und deine Familie mit dem, was ihr habt, auch tatsächlich auskommen könnt.
Denn echte Krisenvorsorge bedeutet nicht Panik – sondern Weitsicht, Verantwortung und die Fähigkeit, unabhängig zu bleiben, wenn andere es nicht mehr sind.

Mehr zum Thema:

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Bei Fragen oder Ergänzungen oder wenn du mir einfach etwas mitteilen möchtest -> ab in den Kommentar-Bereich damit. 

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