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Wie viel Wasser brauchst du in der Krise?

22.11.2025

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Einleitung: Wie viel Wasser brauchst du in der Krise?

Wasser ist neben Sauerstoff, das Wichtigste für den menschlichen Körper. Ohne Wasser können wir nur maximal 3 Tage überleben. Bleibt in einer Krise das Wasser aus, kann das für uns fatal sein.

In den nächsten Kapiteln zeige ich dir wie viel Wasser du tatsächlich benötigst und wie du das Umsetzen kannst.

Wir sehen uns an was wir heute – im „Normalzustand“ bereits an Wasser benötigen und was das für die Krise bedeutet.

UND auch warum die Angaben zum Wasserverbrauch häufig viel zu niedrig angesetzt sind.

Außerdem zeige ich dir, wie du Wasser einlagerst, an neues, sauberes Trinkwasser kommst und Wasser aufbereitest, so dass es länger lagerfähig bleibt.

 

Wie viel Wasser verbrauchen wir im Alltag täglich?

In unserer modernen Gesellschaft mit Bad, Toilettenspülung, Geschirrspüler und co. Haben wir einen durchschnittlichen Wasserverbrauch pro Person und Tag von fast 130 Liter!

Diesen massiven Verbrauch sehen wir in der Wasserstatistik des deutschen Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) oder beim österreichischen Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Klima- und Umweltschutz, Regionen und Wasserwirtschaft (bmluk).

Das ist der gesamte Wasserverbrauch vom modernen Menschen.

Was wir aber außerdem noch in den Statistiken sehen, ist dass davon der Großteil für moderne Gerätschaften wie Dusche, Badewanne, Geschirrspüler, Toilettenspülung und Waschmaschine.

Basierend auf den obigen Statistiken kommen wir dann in Zahlen gegossen auf in etwa:

  • 2,6 Liter Geschirrspüler - 2%
  • 5,2 Liter für Essen und Kochen - 4%
  • 29,9 Liter für Händewaschen und Sonstiges – 23%
  • 32,5 Liter für Toilettenspülung - 25%
  • 28,6 Liter für Duschen und Baden – 19%
  • 13,0 Liter für Waschmaschine – 10%
  • 11,7 Liter für Pflanzen im Außenbereich – 9%
  • 6,5 Liter für Pool – 5%

So ein gigantischer Verbrauch an Wasser lässt sich kaum bevorraten, daher ist es für uns wichtig, Prioritäten zu setzen und uns zu überlegen was Praktikabel ist.

Konkret bedeutet das, wir konzentrieren uns bei unserer Wasserbevorratung in dieser Reihenfolge auf:

  1. Trinken
  2. Essen und Kochen
  3. Hygiene

Der heutige massive Wasserverbrauch im Hygiene Bereich, bedeutet, dass wir hier sehr sparsam sein müssen und auch auf Alternativen wie Trockentoiletten zurückgreifen müssen.

 

Sind 2 Liter pro Tag genug?

Die Mindestempfehlungen vom deutschen Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat oder dem österreichischen Zivilschutz sind 2 Liter zum Trinken UND Kochen.

Das passt so gar nicht mit den Zahlen aus den beiden Wasserstatistiken zusammen, die auf etwa 5 Liter für Trinken und Kochen kommen.

Ich kann mir das nur so erklären, dass diese Empfehlungen dafür gedacht sind, das reine „Überleben“ für ein paar Tage sicherzustellen. Vorausgesetzt man bewegt sich nicht, schläft so viel wie möglich, wäscht sich nicht mehr und ernährt sich von Trockennahrung bis man (hoffentlich) gerettet wird.

Was außerdem völlig vernachlässigt wird ist das Thema Hygiene.

Besonders wenn wir länger auf uns gestellt sind, müssen wir auf Sauberkeit achten und uns anständig ernähren.

Dadurch minimieren wir das Risiko krank zu werden, was in einer Situation ohne funktionierendem Gesundheitssystem und Zugang zu Medikamenten fatal sein kann.

Daher sage ich klar NEIN – 2 Liter sind nicht genug!

 

Wie viel Wasser sollte ich für eine Krise bevorraten?

Also nochmal kurz zusammengefasst:

Empfehlungen von offiziellen Einrichtungen sprechen von mindestens 2 Liter pro Tag.

ABER: Aus den Wasserstatistiken aus Deutschland und Österreich wissen wir aber, dass wir heute 5 Liter pro Tag und Person benötigen – wir nehmen mal an 2,5 Liter Trinkwasser, 2,5 Liter zum Essen und Kochen.

Damit ist aber noch kein Wasser für Hygiene dabei. Das ist aber extrem wichtig, da bei fehlender Sauberkeit schnell Krankheiten entstehen können. Desto länger die Ausnahmesituation anhält, desto wichtiger wird das Thema Hygiene um gesund zu bleiben.

Ich empfehle euch auch hierfür wieder 2,5 Liter Wasser pro Kopf und Tag einzurechnen.

Damit könnt ihr euch dann Waschen, Zähneputzen, Wunden säubern und Wäsche (per Hand) waschen.

Also zusammengefasst:

  • 2,5 Liter Trinkwasser
  • 2,5 Liter zum Kochen und Essen
  • 2,5 Liter für einfache Hygiene

In Summe 7,5 Liter pro Person und Tag.

Interessanterweise ist das auch haargenau die Menge an Wasser die die Unicef pro Tag für Menschen in Somalia bereitstellt:
„In Somalia, versorgt UNICEF 1,5 Millionen Menschen mit 7,5 Liter sauberem Wasser pro Tag.“

Wenn du sehr viel trockene Lebensmittel in deinem Krisenvorrat hast (Weizenriegel, Gefriergetrocknetes, …) solltest du sogar noch +0,5 Liter mehr Wasser zum Kochen einreichen um auf der sicheren Seite zu sein.

Hört sich erstmal viel an. Wenn wir aber berücksichtigen, dass wir heute 130 Liter Wasser verbrauchen, wirkt das doch realistischer als 2 Liter…


Für wie lange sollte ich meinen Vorrat auslegen?

Kurz gesagt – dein Wasservorrat sollte solange wie möglich ausreichen.

Ein Jahr wäre perfekt, nur ist das in der Praxis aufgrund des hohen Platzbedarfs für die meisten einfach nicht möglich.

Stattdessen empfehle ich mittelfristig einen Vorrat von einem Monat anzupeilen, aber parallel dazu müssen wir uns überlegen, wie wir ständig an mehr Wasser kommen können.

Als Startpunkt könnten Regentonnen oder Zisternen dienen. Vielleicht auch ein Teich oder sogar ein eigener Brunnen.

Überlegt euch auch wo ihr in eurer Gegend sonst noch Wasser bekommen könnt. Gibt es natürliche Wasserquellen mit sauberem Trinkwasser auf das ihr zurückgreifen könnt? Vielleicht ein Fluss oder Bach in der Gegend. Zur Not vielleicht auch ein Teich – wobei fließendes Wasser – meist sauberer als stehendes Wasser ist.

Bevor ihr es trinkt, solltet ihr euer Wasser aufbereiten – das gilt besonders bei Wasser, dass nicht aus euren sauberen Trinkwasservorräten kommt.

Schließlich wollt ihr nicht krank werden.

Zusammengefasst also ist ein Vorrat von einem Monat ausreichend, sofern ihr auch für Möglichkeiten zur Beschaffung von Wasser und Filtermöglichkeiten gesorgt habt.

  • Brunnen. Regenwassersammlung. natürliche Quellen.


So kannst du deinen Wasserbedarf berechnen!

Vorab – ich mache bei der Wasserbevorratung keinen Unterschied zwischen Kindern, Erwachsenen und Älteren.

Zwar kann es sein, dass Kinder etwas weniger Verbrauch beim Trink – und Kochwasser haben, dafür rechne ich aber mehr Wasser zum reinigen ein, da Kinder tendenziell häufiger krank werden und allgemein mehr Schmutz verursachen als Erwachsene.

Außerdem sind die Daten aus der Wasserstatistik eh bereits Durchschnittswerte.

Um deinen benötigten Bedarf nun auszurechnen, nimmst du die Anzahl der Personen in deinem Haushalt und Multipliziert sie mit der Anzahl der Tage und das dann mal 7,5 Liter.

Hier ein paar Beispiele:

Eine Familie mit 5 Personen sorgt für 14 Tage Wasser vor: 5 * 14 * 7,5 = 525 Liter Wasser!

Eine Familie mit 5 Personen sorgt für 30 Tage Wasser vor: 5 * 30 * 7,5 = 1125 Liter Wasser!

Eine Einzelperson sorgt für 30 Tage Wasser vor: 1 * 30 * 7,5 = 225 Liter Wasser!

 

Achtung Tierbesitzer: Vergesst bei eurer Bevorratung eure Tiere nicht. Auch Die brauchen Wasser.
Da der Verbrauch bei Tieren je nach Größe, Art und Alter sehr unterschiedlich ist, kann ich hier keine sinnvollen Durchschnittswerte anbieten.
Schreibt stattdessen einfach mit, wie viel Wasser ihr da täglich benötigt und plant das Ganze mit ein.

Tipps für die Lagerung von großen Mengen an Trinkwasser.

Wie du siehst, benötigst du für eine gute Trinkwasserversorogen und einer Krise sehr viel eingelagertes Trinkwasser. Daher ist die nächste Frage: „Wie lagern wir diese Mengen sinnvoll?“

Dafür gibt’s es unterschiedliche Lösungen mit jeweils ihren Vor- und Nachteilen.

Ein Mix aus allen Lösungen ist hier der beste Ansatz. Dann seid ihr für die unterschiedlichsten Situationen gewappnet.


Klassiker - Fertig abgefüllte Wasserflaschen aus dem Supermarkt

Der Klassiker sind 1,5 Liter PET-Flaschen und hier würde ich auch starten. Die Flaschen haben bereits aufbereitest Trinkwasser, dass mindestens 1 Jahr bei PET und mindestens 2 Jahre bei Glasflaschen.

PET-Flaschen sind dafür leichter und etwas günstiger und brechen nicht so leicht wie Glasflaschen.

Da beides bei uns mittlerweile Pfandflaschen sind, tut sich preislich nicht mehr so viel. Überlegt euch einfach was für euch mehr Sinn macht.

Der große Vorteil – beide Flaschen sind verglichen mit den folgenden Lösungen:

  • Sehr leicht – können von Kindern und gebrechlichen Personen bewegt werden.
  • Sehr mobil – eignen sich daher hervorragend für Fluchtszenarien.
  • Aufgrund des bereits aufbereiteten Wassers sofort lagerfähig und lange haltbar.
  • Aber: Aufgrund des geringen Volumens pro Flasche benötigen sie den meisten Platz.

Wasserkanister - zum selbst befüllen

Die nächste Stufe sind Wasserkanister.

Diese sind noch mobiler als große Tanks oder stationäre System, aber trotzdem noch mobil genug um sie zur Küche oder ins Bad zu tragen oder für ein Fluchtszenario im Auto mitzunehmen.

Beim Kauf achtet darauf, dass die Kanister kein Licht durchlassen, für Trinkwasser geeignet sind und idealerweise robust und stapelfähig sind.

Beim Kauf solltet ihr auch darauf achten, dass ein Auslaufhahn dabei ist. Damit könnt ihr das Wasser dann auch einfacher konsumieren – Einfach Hahn drauf und umgekippt auf euren Küchentresen stellen. Dann könnt ihr direkt aus dem Tank das Wasser zapfen.

Achtet bei der Auswahl des Volumens auch darauf, dass ihr diese auch tragen könnt. In einer Krise werdet ihr – und eure Angehörigen - diese von Raum zu Raum tragen können müssen.

Beim regelmäßigen Austausch des Wassers müsst ihr die Kanister auch wieder schleppen.

Ein voller 30 Liter Wasserkanister hat knapp 30 kg und so weiter.

Ich nutze hauptsächlich blaue 20 Liter Kanister aus BPA-freiem HDPE-Kunststoff. Die erfüllen für mich alle Anforderungen und sind im Gewicht zu Platzbedarf aktuell optimal.

Wenn ihr im Haushalt hauptsächlich Ältere oder gebrechliche Personen habt, dann solltet ihr euch überlegen ob nicht 10 Liter, oder sogar nur 5 Liter Kanister besser für euch geeignet sind.

Für weite Distanzen gibt’s übrigens auch Kanister mit Rädern. Die sind wesentlich teurer als normale Kanister und benötigen mehr Platz, aber können eine super Lösung für den Transport über größere Distanzen sein.

Das sind also die Stärken der Kanister:

  • Wiederverwendbar – einen Wasserkanister kauft ihr einmal und rotiert dann regelmäßig das Trinkwasser durch.
  • Robuster als Wasserflaschen
  • Platzsparender als Wasserflaschen, aber noch mobil genug für den Transport
  • Es gibt sie in den verschiedensten Formen und Größen. Wer kreativ ist, findet damit immer einen Weg, irgendwo noch mehr Wasser zu lagern.
  • Nachteil: das Trinkwasser aus der Leitung ist ohne Zusatz nicht so lange haltbar als fertig abgepacktes. Im nächsten Kapitel zeige ich, wie du das Wasser trotzdem gut lagerfähig bekommst.

Achtung: Finger weg von gebrauchten Kanistern. Ihr wisst nicht zu 100% was dort gelagert wurde. Sollten Chemikalien oder andere giftige Stoffe gelagert worden sein, können sich diese auch noch Jahre danach in euer Wasser ablagern und für euch gefährlich werden!

 

Wassertanks – damit lagert ihr eure Großmengen ein

Den größten Wasservorrat könnt ihr mit Trinkwassertanks oder Fässern bevorraten. Auch die gibt’s wieder in den unterschiedlichsten Größen.

Angefangen von Fässern von 60 mit bis zu 200 Litern Volumen bis hin zu liegenden oder stehenden Wassertank mit 1000 Litern oder noch mehr, sollte für uns alle etwas Passendes dabei sein.

Wichtig dabei: Diese Systeme sind für die stationäre Wasserbevorratung gedacht. Das bedeutet, ihr solltet beim Kauf der Tanks unbedingt darauf achten, dass diese eine große Öffnung haben, damit ihr sie beim Austausch des Wassers gut reinigen könnt. Bei Fässern achtet auf Weithalsfässer.

Und wie bei den Kanistern gilt hier auch wieder – achtet auf BPA-Freies, Lebensmittelechtes Kunststoff und Finger weg von Gebrauchten.

Je nach Art des Tanks, legt euch unbedingt auch gleich passende lebensmittelechte Schläuche und eine geeignete Pumpe für den Wasserablauf und die Befüllung zu. Spätestens beim ersten Mal Wassertauschen werdet ihr das benötigen.

Bei der Lagerung ist wichtig, dass die Tanks gleichmäßig aufliegen. Das Gewicht von mehreren hundert Kilos, kann bei unebener Auflagefläche den Tank über die Zeit verziehen und zu Rissen führen.

 

Schutz vor Überschwemmung – Wassermelder

Speziell in Räumen wo ihr wie Wasser lagert solltet ihr Wassermelder platzieren.

Diese sind mit 20 – 30 € preislich überschaubar, sehr platzsparend und können euch vor Massiven Schäden durch Überschwemmung bei undichten Gebinden schützen.

Solche Wassermelder sind Batteriebetrieben und geben euch unmittelbar eine Benachrichtigung auf euer Handy, damit ihr sofort gegensteuern könnt, wenn es zu Überschwemmungen kommt.


Faltkanister

Zusätzlich zu eurem Wasservorrat könnt ihr euch auch noch Faltkanister zulegen. Bei einer bevorstehenden Krise könnt ihr dann noch soviel Wasser aus euren – noch funktionierenden Leitung zapfen – wie in eure Faltkanister passt.

Es gibt auch Wasserblasensystem für mehrere 100 Liter, die ihr beispielsweise in der Badewanne, oder im Waschbecken befüllen könnt.

Eine gute zusätzliche Möglichkeit, aber zu unserem Wasservorrat rechnen wir nur das tatsächlich gelagerte Wasser. Ein nicht befüllter Faltkanister zählt also nicht zu unserem Wasservorrat!

 

So machst du dein Wasser lagerfähig!

Wasser aus unserem Wasserhahn hat in den meisten Fällen mehr Verunreinigen als industriell abgefülltes.

Diese Verunreinigungen führen dazu, dass das Wasser früher „abläuft“.

Um also eine gute Lagerfähigkeit von unserem Trinkwasser zu erreichen müssen wir dem entgegenwirken.

Dafür gibt es spezielle Mittel zur Wasseraufbereitung. Der Klassiker sind die Wasseraufbereitungstabletten, aber bei unserem Bedarf an aufzubereitenden Wasser, ist die Pulverform interessanter.

Konkret kann ich das Micropur Classic Pulver empfehlen. Die 100g Dose ist für bis zu 10.000l geeignet und der Hersteller gibt für das Pulver selbst eine Haltbarkeit von 10 Jahren an.

Durch die Wasseraufbereitung wird die Haltbarkeit um mindestens 6 Monate verlängert.

 

So oft solltest du deinen Wasservorrat austauschen!

Bedeutet das jetzt, dass wir jedes Jahr unseren Wasservorrat austauschen müssen?

Das könnt ihr natürlich machen, muss aber nicht sein.

Ihr könnt das Wasser auch über dem Mindesthaltbarkeitsdatum hinweg eingelagert lassen. Bis zu einem gewissen Grad.

Vorausgesetzt ihr habt das Wasser aus der Leitung bei der Einlagerung entsprechend aufbereitet würde ich das Wasser alle 3 Jahre austauschen. Und dann vor dem Konsum durch einen Wasserfilter – den ihr übrigens auch unbedingt haben solltet - laufen lassen.

Beim Wasseraustausch bei Kanister und Tanks gilt folgendes:

  • Vollständig entleeren
  • Mit Spülmittel sanft ausspülen
  • Mit einem sauberen Geschirrtuch trocken auswischen oder austrocknen lassen
  • Wasser befüllen und Pulver zur Aufbereitung hinzugeben (1g / 100l)
  • Verwendet ausschließlich saubere Schläuche und Pumpen um Verunreinigung zu verhindern
  • Verschließen und einlagern.

Und die Flaschen aus dem Supermarkt tauscht ihr einfach durch Neue aus.

Tragt euch jetzt schon fixe Terminserien zur Überprüfung (jährlich oder halbjährlich), sowie zum Wassertausch (alle 2-3 Jahre) ein. Dann könnt ihr es nicht vergessen. Am besten nehmt ihr Monate wo bei euch üblicherweise weniger los ist für die Termine.

Umfrage: Wie lager ihr euer Wasser am liebsten?


Wasseraufbereitung - So machst du dein eigenes Trinkwasser.

Neben dem Wasservorrat ist das zweitwichtigste Thema, dass wir die Möglichkeit der Wasseraufbereitung von Wasser aus abgelaufenen Vorräten oder gar natürlichen Quellen haben.

Im Wesentlichen gibt es 4 Möglichkeiten zur Trinkwasseraufbereitung

Wobei bei allen vier Wichtig ist, dass ihr bei Schmutzwasser eine Vorfilterung macht um das Grobe rauszubekommen. Dazu einfach ein T-Shirt oder einen Kaffeefilter über einen Eimer und das Schmutzwasser durchlaufen lassen.

Die erste ist das altbekannte Wasserabkochen. Dadurch wird das Wasser erhitzt bis es sprudelt und etwa 3 Minuten bei etwa 70°C gekocht. Durch diesen Prozess werden Bakterien und Krankheitserreger im Wasser abgetötet. Chemikalien und Schwermetalle bleiben aber im Wasser.

Der größte Nachteil diese Methode ist der hohe Energieverbrauch. Das macht diese Methode gerade in einer Krise für große Wassermengen nicht praktikabel.

Die zweite Methode ist die Wasseraufbereitung durch UV-Licht. Dafür eignen sich hervorragend UV Wasserentkeimer. Diese – häufig in Stiftform kommende Geräte - werden etwa für eine Minute ins Wasser gehalten und töten so Bakterien und Viren ab. Ähnlich wie beim Abkochen verbleiben wieder Chemikalien und Schwermetalle im Wasser.

Die dritte Methode sind Wasserentkeimungstabletten. Zum Beispiel von Micropur. Die eignen sich aufgrund ihrer Größe hervorragend für den Fluchtrucksack. Die benötigen aber eine gewisse Zeit um ihre volle Wirkung zu entfalten, sind vergleichsweise teuer daher ungeeignet für Großmengen.

Statt den Tabletten gibt es auch die Möglichkeit Wasser durch Chlor aufzubereiten, da hier aber das Verhältnis genau passen muss und ich damit persönlich noch keine Erfahrung habe, kann ich das nicht empfehlen.

Die vierte Möglichkeit sind Wasserfilter. Diese gibt es in den verschiedensten Formen und Größen.

Um hier nicht zu tief abzuschweifen konzentrieren wir uns auf die Sinnvollsten. Ich empfehle einen Mix aus mehreren mobilen und einem stationären System.

Als stationäres System setze ich auf Gravitationsfilter. Diese bestehen aus zwei aufeinandergesetzten Gefäßen. Das verunreinigte Wasser aus dem oberen Gefäß fließt durch die Schwerkraft über die Zeit durch den Filter der die beiden verbindet durch. Im unteren Teil landet dann das saubere Wasser, dass ihr dort mit einem Auslaufhahn rauslassen könnt.

Wenn die Filter ihr Limit erreichen, tauscht ihr lediglich die Kartuschen.

Mit dem System könnt ihr super ohne Strom und Kraftaufwand euer Wasser filtern.

Am meisten überzeugt mich hier der British Berkefeld. Die waren eine der ersten die mit Schwerkraftwasserfilter anfingen und eine der einzigen die ihre Filter nach NSF/ANSI Std 401 zertifiziert haben.

Für den Fluchtrucksack oder auch als Alternative, wenn der Gravitationsfilter ausfällt, eignen sich gut mobile Filtersystem. Ich setzte auf den Sawyer Mini Wasserfilter. Der hat bei Outdoor Enthusiasten und Survival Profis einen legendären Ruf und hat sich damit in der Praxis mehrfach erprobt.

Wer hierzu noch mehr lesen möchte, kann ich den Beitrag von Andreas auf seinem Blog krisenchecker.com empfehlen.

Regenwassersysteme, Brunnen, natürliche Quellen – so frischt du deinen Vorrat regelmäßig auf.

Nachdem die meisten von uns aus Platzgründen, nicht die Möglichkeit haben einen Wasservorrat von einem Jahr einzulagern, ist es wichtig, dass wir uns beim Wasser frühzeitig überlegen, wie wir regelmäßig an mehr kommen können.


Regenwassersammlung

Der einfachste Weg ist Regenwasser vom Hausdach zu sammeln. Dabei wird zwischen Regenrinne und Abwasser ein Behälter angeschlossen. Dafür gibt es für so ziemlich alle Gegebenheiten passende Systeme.:

  • Regentonnen bis 500 Liter
  • 1.000 Liter IBC Container
  • Und neuerdings auch optisch ansprechende Regenspeichersysteme in beispielsweise Steinoptik (oberirdische Zisternen)
  • Unterirdische Zisternen aus Kunststoff oder Beton für mehrere 1000 Liter Regenwasser.

Achtung: Regenwasser zu trinken ist nicht ohne weitere Behandlung (Wasserfilter!) zu empfehlen. Das Wasser läuft über euren Dach und durch die Regenrinne und wird dadurch verunreinigt. Als Brauchwasser eignet es sich aber trotzdem sehr gut.


Natürlich Quellen

Wasser könnt ihr auch aus natürlichen Quellen, wie Flüsse, Bäche oder Teiche beziehen.

Bei der Auswahl der Wasserquelle solltet ihr darauf achten, dass das Wasser möglichst sauber ist.

Fließende Gewässer wie Bäche oder Flüsse haben in der Regel eine bessere Wasserqualität als stehende Gewässer wie Teiche oder Seen. Meidet dabei immer chemisch verunreinigte Gewässer.

Bei einer großflächigen Krise, rechnet auch damit, dass ihr an diesen Quellen nicht alleine sein werdet. Fast alle Personen in eurem Umkreis werden solche Orte aufsuchen, seid also auf der Hut.

Um sicherzugehen solltet ihr Wasser aus natürlichen Quellen immer filtern, ehe ihr es als Trinkwasser verwendet.


Brunnen

Als Einstieg kann ein klassischer Rammbrunnen mit Handpumpe dienen. Diese Brunnen lassen sich auf eine Tiefe von bis zu 8 Metern sinnvoll einsetzen, sofern der Grundwasserspiegel von eurem Grundstück bei maximal 7 Metern liegt. Diese Brunnen könnt ihr auch noch selbst bauen.

Das Wasser in diesen Tiefen ist in der Regel nicht von Trinkwasserqualität und muss gefiltert werden.

Die komfortabelste – und wahrscheinlich auch teuerste Lösung, ist sich einen eigenen Bohrbrunnen zuzulegen. Dabei wird von einem Bohrunternehmen mit großen Bohrgeräten ein 50-100 Meter tiefes Loch in den Boden gebohrt. Hierfür legt ihr schnell mal 15.000€ oder mehr für Brunnen und Pumpensystem aus.

Fazit – Ohne Wasser geht nichts!

Am Ende läuft alles auf eine harte Wahrheit hinaus: Ohne ausreichend sauberes Wasser bist du in jeder Krise sofort am Limit.

Die offiziellen 2-Liter-Empfehlungen taugen nur für ein paar Tage Überlebensmodus – nicht für eine echte Ausnahmesituation, in der Hygiene, Ernährung und Gesundheit dauerhaft gesichert werden müssen. Realistisch brauchst du etwa 7,5 Liter pro Person und Tag, und das summiert sich schneller als vielen lieb ist.

Ein Monatsvorrat ist für die meisten machbar und bildet eine solide Basis.

Entscheidend ist aber, dass du auch Quellen zur ständigen Nachversorgung einplanst: Regenwasser, Filter, Tanks, Kanister, vielleicht sogar ein kleiner Brunnen. Nur so bleibst du langfristig handlungsfähig.

Wasser zu bevorraten ist anstrengend, sperrig und teuer – aber alles andere ist Illusion. Ohne Wasser bricht jedes Vorsorgekonzept sofort zusammen.

 

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